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Medieninformation 25 Mio. Euro Rekordförderung für Beseitigung klimabedingter Waldschäden und Wiederbewaldung


„Die Folgen der Klimakrise sind im Wald offensichtlich. Die Landesregierung unterstützt Waldbesitzende bestmöglich, um die Waldschäden aufzuarbeiten und die Wiederbewaldung umzusetzen“, sagt Staatssekretär Torsten Weil. „Dafür stellen wir in diesem Jahr einen Rekordbetrag von fast 25 Millionen Euro bereit.“ Das Thüringer Landesprogramm zur Bewältigung der Folgen von Extremwetterereignissen im Wald wurde durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) bis zum 31. Dezember 2024 verlängert.

Blick in Folienzelt mit getopften Jungpflanzen für den Forst
In der landeseigenen Forstbaumschule in Breitenworbis werden 32 Baumarten für den klimaresilienten Waldumbau kultiviert. Hier ist eine Jungpflanze der Edelkastanie (castanea sativa) abgebildet.Foto: TMIL/D. Santana

Durch die Landesförderung ist es gelungen, allein in den letzten beiden Jahren mehr als 1,3 Mio. Festmeter Schadholz aufzuarbeiten und mit der Wiederbewaldung geschädigter Flächen zu beginnen. Rund 60 Prozent der Waldflächen in Thüringen befinden sich in privatem und kommunalem Eigentum. Die Landesregierung unterstützt die privaten und kommunalen Forstbetriebe neben der fachlichen Beratung intensiv mit Fördermitteln, damit geschädigte Waldbestände saniert und klimaresilient umgebaut werden können. Im Fokus des Waldumbaus stehen dabei standortangepasste, laubbaumgeprägte Mischwälder mit Baumarten wie z. B. Eiche, Ahorn, Linde, Ulme, Elsbeere oder Weißtanne.

Als Folge der klimabedingten Waldschäden wurden 2022 in Thüringen rund 3,9 Mio. Festmeter alleine an Fichtenschadholz durch Borkenkäferbefall festgestellt. Das ist der höchste jemals erhobene Wert und übertrifft die reguläre jährliche Erntemenge um deutlich mehr als das Doppelte. Die Klimaveränderungen äußern sich durch Stürme im Herbst und Winter sowie insbesondere durch hohe Temperaturen und Trockenheit im Sommer. Die Bäume in Thüringens Wäldern reagieren auf diese Wettererscheinungen unterschiedlich. Das Nadelholz wird durch Wassermangel und Trockenstress anfällig für Schadorganismen. Hier ist die verbreitete Fichte besonders durch den Borkenkäfer betroffen, was oftmals zum Absterben befallener Bäume führt. Beim Laubholz, vor allem bei Buchen, kommt es durch die Witterungsextreme zu frühem Laubabwurf, Zuwachsverlusten und Absterben durch Vertrocknen.

Forstbetriebe stehen vor der gewaltigen Aufgabe, geschädigte Flächen zu sanieren und mit klimaresilienten Waldbeständen wieder aufzuforsten. Die Kosten hierfür sind enorm und können je Hektar mehr als 10.000 Euro betragen. Seit 2018 sind in Thüringen rund 76.600 Hektar stark aufgelichteter Bestände oder Kahlflächen entstanden. Die Zahlen verdeutlichen die finanziellen Herausforderungen für die geschädigten Forstbetriebe. Thüringen ist ein Waldland. Intakte Wälder erbringen vielfältige Leistungen für die Gesellschaft. Als Kohlenstoffspeicher kommt ihnen eine Schlüsselfunktion bei der Bewältigung der Klimakrise zu. Die Wiederbewaldung ist daher aus klimapolitischen, ökologischen und ökonomischen Gründen dringend notwendig.

Das jährlich ausgereichte Förderbudget wurde im Zeitablauf an die Entwicklung der Schadsituation angepasst. Lag es vor Kalamitätsbeginn im Jahr 2017 noch bei insgesamt rund 4,9 Mio. Euro, so sind es im Jahr 2023 stattliche 24,9 Mio. Euro. Im Jahr 2022 sind insgesamt 21,2 Mio. Euro an die privaten und körperschaftlichen Forstbetriebe ausgezahlt worden. Die Mittel werden je nach Abruf laufend umgeschichtet oder aufgestockt. Die durch das Land angebotenen Fördermöglichkeiten wurden sehr stark nachgefragt, weil sie bedarfsgerecht konfiguriert sind.

Die Förderung deckt bewusst ein breites Maßnahmenportfolio ab, damit private und kommunale Waldbesitzende auf die spezifischen Herausforderungen in ihrem Waldeigentum reagieren können. Die Zuschüsse werden unter anderem für die Aufarbeitung von Schadholz, die Wiederaufforstung von Flächen, die Prävention gegen Waldbrände und die Stärkung der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse ausgezahlt.

An Fördermaßnahmen interessierten Waldbesitzenden wird empfohlen, sich frühzeitig mit ihrem örtlich zuständigen Forstamt in Verbindung zu setzen. Die Landesforstanstalt verzeichnet im laufenden Jahr bereits eine starke Nachfrage nach der Bezuschussung der Schadholzaufbereitung im Kleinprivatwald. Die Antragsformulare sind online auf der Internetseite der Landesforstanstalt https://www.thueringenforst.de/angebote-produkte/forstamtsservice/forstfoerderung unter erhältlich.

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