Das Verkehrsunternehmen Abellio Rail Mitteldeutschland war im vergangenen Jahr in wirtschaftliche Schieflage geraten und hatte ein Schutzschirmverfahren beantragt. Durch das darauffolgende Insolvenzverfahren drohte die sofortige Betriebseinstellung.
Die intensiven Verhandlungen der Aufgabenträger, der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) und das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV), gemeinsam mit Abellio, dem niederländischen Gesellschafter sowie dem Sachwalter führten zu einer ausgewogenen Kompromisslösung. Am vergangenen Freitag hat das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg den Insolvenzplan für die Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH bestätigt und damit die Grundlage für den Erhalt des Verkehrsunternehmens für die weitere Verkehrsdiensterbringung geschaffen. Ab dem 1. Juli 2022 treten die Vereinbarungen zu den Verkehrsverträgen in Kraft.
Abellio bleibt bis Dezember 2030 Betreiber des Saale-Thüringen-Südharz-Netzes (STS). Der Vertrag zum Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA) soll nach zweijähriger Übergangszeit im Jahr 2024 vorfristig beendet werden. Die Neuausschreibung der DISA-Leistungen erfolgt noch im Sommer. Abellio wird sich daran nicht beteiligen.
Die Unterzeichnung der Vereinbarungen durch alle Parteien ist erfolgt. Hierzu zählen auch die weiteren Aufgabenträger der beiden Verkehrsverträge, der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), der Regionalverband Großraum Braunschweig, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV).