
Ökologischer Landbau
Der ökologische Landbau ist eine umweltschonende und klimaschützende Form der Landbewirtschaftung, die neben der Erzeugung hochqualitativer Lebensmittel die natürlichen Ressourcen in besonderem Maße erhalten will. Leitbild des ökologischen Landbaus ist ein weitgehend geschlossener Nährstoffkreislauf. Im ökologischen Landbau wird auf den Einsatz mineralischer Stickstoffdünger oder chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verzichtet.
Bio-Preis Thüringen
Durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) wird seit 2016 der Wettbewerb „Bio-Preis Thüringen“ ausgelobt.
Zielstellung ist, Bioprodukte aus dem Freistaat Thüringen weiter bekannt zu machen.
In der Thüringer Biobranche setzen die Landwirtschaftsbetriebe, Verarbeiter, (Direkt-)Vermarkter und Tourismusanbieter hohe Ansprüche bei ihrer täglichen Arbeit um. Diese Arbeit soll bei dem Wettbewerb „Bio-Preis Thüringen“ anerkannt und ausgezeichnet werden. Der Preis würdigt beispielgebende und pionierhafte Leistungen der Thüringer Biobranche.
Die Wettbewerbe in den Jahren 2016, 2018, 2020 und 2022 konnten mit einem sehr erfolgreichen Ergebnis durchgeführt werden.
Eine Dokumentation zum Wettbewerb 2022

Ökologischer Landbau
Der ökologische Landbau ist eine umweltschonende und klimaschützende Form der Landbewirtschaftung, die neben der Erzeugung hochqualitativer Lebensmittel die natürlichen Ressourcen und Produktionsgrundlagen in besonderem Maße schützen und erhalten will.
Leitbild des ökologischen Landbaus ist ein weitgehend geschlossener Stoff- und Energiekreislauf. Daher ist der Einsatz bestimmter externer Betriebsmittel begrenzt oder es wird bewusst darauf verzichtet, wie etwa auf die Ausbringung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel oder mineralischer Stickstoffdünger.
Der artgerechten Tierhaltung wird ein hoher Stellenwert beigemessen. Es wird Futter eingesetzt, das vorrangig auf dem eigenen Betrieb produziert wurde. Eine flächenlose Tierhaltung ist nach den Rechtsvorschriften für den Ökologischen Landbau nicht erlaubt.
Stärker als andere Formen der Landbewirtschaftung zielt der ökologische Landbau darauf ab, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, ein hohe Artenvielfalt zu sichern sowie tiergerechte Haltungsverfahren umzusetzen.
Weiterführende Informationen finden Sie unter folgenden Adressen:
- Broschüre: Ökologischer Landbau in Deutschland, Februar 2021
- Zentrales Informationsportal zum Ökologischen Landbau
- Fachseite Ökolandbau des Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR)
Rechtsgrundlagen des Ökolandbaus
Der ökologische Landbau wird durch die seit 1. Januar 2022 neu aufgestellte EU-Öko-Basisverordnung VO (EU) 2018/848 und ihre Durchführungsverordnungen geregelt.
Diese enthalten die Grundregeln für die Erzeugung, Verarbeitung und den Import von Produkten aus ökologischem Landbau. Darüber hinaus regeln sie die Kennzeichnung von Erzeugnissen aus ökologischem Landbau für alle Marktteilnehmer.
Die EU-Öko-Verordnung gilt verbindlich für alle EU-Mitgliedstaaten. Die gesetzlichen Regelungen schützen damit EU-weit Verbraucherinnen und Verbraucher vor Täuschung, aber auch die Erzeugerbetriebe, die verarbeitenden Unternehmen und den Handel vor unlauterem Wettbewerb.
EU-Öko-Basisverordnung: VO (EU) 2018/848 des europäischen Parlaments und des Rates vom 30. Mai 2018 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen.
Eine Zusammenstellung der neuen EU-Öko-Basisverordnung 2018/848 vom 30. Mai 2018, der Änderungen oder Berichtigungen dieser Basisverordnung sowie weitere Regelungen für die ökologische Lebensmittelwirtschaft in Form von Durchführungsbestimmungen und delegierten Verordnungen - untergliedert in die Handlungsfelder Produktion, Kontrolle und Handel - finden Sie auf den Internetseiten des BMEL. Die Liste wird laufend aktualisiert.
BMEL - Ökologischer Landbau - Die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau
Nationales Öko-Recht
In Deutschland gilt außerdem seit 2002 das Öko-Landbaugesetz (ÖLG). Es bündelt bestimmte Vollzugsaufgaben im ökologischen Landbau und verbessert die Effizienz der Durchführung der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau. Seit der Verkündung im Bundesgesetzblatt am 15.7.2002 wurde es mehrfach an die geänderten EU-Rechtsvorschriften angepasst, zuletzt am 27. Juli 2021.
Gesetz zur Änderung des Öko-Landbaugesetzes und des Öko-Kennzeichengesetzes
Das Öko-Kennzeichengesetz (ÖkoKennzG) regelt die Einführung und Verwendung des staatlichen Bio-Siegels und enthält Straf- und Bußgeldvorschriften für den Missbrauch des Bio-Siegels.
Eine nichtamtliche konsolidierte Fassung (Stand August 2021) beider Gesetze finden Sie hier:
Kontrolle zur Einhaltung der Vorschriften
Jeder Schritt im Herstellungsprozess von ökologischen Lebensmitteln – vom Feld bis zur Verkaufstheke – unterliegt lückenlos einem strengen Kontrollverfahren nach den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung.
Das Kontrollverfahren auf Einhaltung dieser Regelungen ist mehrstufig organisiert:
- Alle erzeugenden, verarbeitenden, importierenden und handelnden Unternehmen werden mindestens einmal im Jahr kontrolliert. Außerdem erfolgen zusätzlich Kontrollen unangekündigt und risikoorientiert.
- Die Öko-Kontrolle wird von privaten Kontrollstellen nach klaren gesetzlichen Vorgaben durchgeführt. Die Zulassung der Kontrollstellen erfolgt bundesweit einheitlich von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
In Thüringen sind derzeit 16 Kontrollstellen aktiv, die 745 ökologisch wirtschaftende Unternehmen kontrollieren. - Das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) überwacht als zuständige Behörde die ordnungsgemäße Arbeit dieser Kontrollstellen.
- Unternehmen, die in ökologischen Anbauverbänden Mitglied sind, müssen sich zusätzlich den Verbandskontrollen stellen.
Zahlen und Fakten zum ökologischen Landbau in Thüringen
Nach Meldung der Öko-Kontrollstellen an das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum wirtschafteten im Freistaat Thüringen zum Stichtag 31.12.2021 insgesamt 479 landwirtschaftliche Betriebe, einschließlich Imker nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus, darunter 79 Betriebe mit Hofverarbeitung (Kontrollbereich AB).
Die Gesamtzahl aller zum Stichtag im Kontrollverfahren des ökologischen Landbaus befindlichen Unternehmen, einschließlich verarbeitenden Betrieben, Importeuren, Futtermittel aufbereitenden Betrieben und Handelsunternehmen, beträgt damit 745.
Thüringer Ökoaktionsplan
Um die Bedingungen für den Ökolandbau in Thüringen zu verbessern hat die Landesregierung 2015 den ÖkoAktionsplan verabschiedet. Damit soll für die Öko-Betriebe und für Betriebe, die an einer Umstellung interessiert sind, ein verlässlicher Rahmen geschaffen werden.
Der Aktionsplan bündelt in definierten Handlungsfeldern- (A-H) Maßnahmen und alle unterstützenden Möglichkeiten auf EU-, Bundes- und Landesebene, um sie für die Weiterentwicklung der ökologischen Landwirtschaft in Thüringen zu nutzen.
Mit einer Umstellung auf ökologischen Landbau sind grundsätzliche Änderungen im landwirtschaftlichen Betrieb verbunden. Eine Umstellung sollte daher gut geplant werden. Informationen dazu erhalten Sie hier:
Basisinformation für umstellungswillige Betriebe in Thüringen
Weitere Informationen

Evaluierungsbericht vom Praxiszentrum Ökologischer Landbau (PÖL) bei der TLPVG Buttelstedt GmbH
Kontakte:

THÜRINGER MINISTERIUM FÜR INFRASTRUKTUR UND LANDWIRTSCHAFT (TMIL)
Referat 35 – Pflanzliche Erzeugung und Markt, Ökologischer Landbau
Beethovenstraße 3
99096 Erfurt
Ansprechpartnerin: Referatsleiterin Frau Elke Mohnhaupt
Telefon: +49 (0) 361 57 419 96 50
Telefax: +49 (0) 361 57 419 96 09
Medieninformationen Ökologischer Landbau und Bioprodukte
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Ministerin Karawanskij hat den Thüringer Bio-Preis bei den Grünen Tagen 2022 verliehen
Am 24. September zeichnete die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Susanna Karawanskij die Gewinner:innen des Wettbewerbes „Bio-Preis Thüringen 2022“ aus. „Wir verleihen erneut den Thüringer Bio-Preis in drei Kategorien. Insgesamt erreichten uns 58 Bewerbungen von 30 Unternehmen aus allen Regionen Thüringens. Mit dem Bio-Preis würdigen und bewerben wir die Thüringer Bio-Branche und ihre innovativen wie vielfältigen Produkte“, sagte Ministerin Karawanskij. zur Detailseite
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Ministerin Karawanskij zum Reinigungsprozess für den GAP Strategieplan: „Wir haben Fortritte erzielt. Doch auf eine beherzte Entscheidung für 2023 haben wir uns nicht einigen können.“
Heute trafen sich die Ministerinnen und Minister der Länder zusammen mit dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft zu einer Sonderagrarminister Konferenz. Nach vielen Vorabstimmungen mit den Kommissionsdienststellen hat der Bund eine Diskussionsgrundlage vorgelegt, die den Entwurf des Strategieplan Deutschlands genehmigungsfähig ausgestalteten soll und die Anregungen der KOM (im sogenannten Observation Letter) aufnimmt. zur Detailseite
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Für das Jahr 2023 plant das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft einen Wandkalender zum Thema „Nutzpflanzen aus der Thüringer Landwirtschaft“. In jedem Monat wird eine jahreszeittypische Nutzpflanze vorgestellt und ein passendes Rezept veröffentlicht. zur Detailseite